RabbitMQ 4.1: Performance-Verbesserungen im Überblick

Yannic Remmet-Zarotiadis
14. Oktober 2025
Lesezeit: 5 min
RabbitMQ 4.1: Performance-Verbesserungen im Überblick

Sich im ständig wandelnden Dschungel der Message-Broker zurechtzufinden, kann sich wie ein Marsch durch dichtes Unterholz anfühlen – vor allem, wenn neue Versionen wichtige Änderungen an einer vertrauten Infrastruktur mit sich bringen. Mit RabbitMQ 4.1 stellt sich daher die Frage: Welche neuen Funktionen bringen Ihren ereignisbasierten Systemen tatsächlich den größten Nutzen? In diesem Beitrag schlagen wir uns mit der Machete durch die Neuheiten und zeigen Ihnen, welche Verbesserungen am besten zu Ihren Messaging-Anforderungen passen.

Ähnlich wie die Dorfbewohner in unserem Dschungel-Vergleich, die ihr Kokosnuss-Transportsystem am Flusslauf ständig optimieren, hat auch das RabbitMQ-Team intensiv daran gearbeitet, den Message-Broker für aktuelle Herausforderungen effizienter zu gestalten. Mit unserem „Kompass” navigieren wir durch die wichtigsten Neuerungen von RabbitMQ 4.1, reduzieren die Komplexität und zeigen die entscheidenden Vorteile. Anschließend werfen wir einen Blick auf das, was mit RabbitMQ 4.2 bevorsteht, und fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen, damit Sie sicher durch die kommenden Upgrades steuern können.

Packen Sie also den Rucksack – und auf geht’s in den RabbitMQ-Dschungel!

Optimierte Quorum Queues: Gleichmäßiger Nachrichtenfluss

Erinnern Sie sich an unseren Flussvergleich, bei dem Kokosnüsse flussabwärts als Nachrichten transportiert wurden? Mit RabbitMQ 4.1 hat das Engineering-Team den „Flusslauf“ der Quorum-Queues deutlich verbessert – man könnte sagen, sie haben den Flussgrund geebnet, um den Wasserfluss zu optimieren.

Die wichtigste Neuerung ist die stabilisierte Speichernutzung. Bisher konnten Quorum-Queues einen schwankenden Speicherverbrauch aufweisen, vergleichbar mit einem Fluss, der gelegentlich über die Ufer tritt. Nun bleibt die Auslastung wesentlich konstanter und besser planbar, was die Ressourcenplanung vereinfacht.

Darüber hinaus reduziert RabbitMQ 4.1 die Last bei stark frequentierten Queues, indem es Leseoperationen vom zentralen Speicher auf einzelne Channel- und Session-Prozesse verteilt. Bildlich gesprochen stehen jetzt mehrere Dorfbewohner an verschiedenen Flussabschnitten, um die Kokosnüsse einzusammeln, anstatt dass sich alle an einer Stelle drängen. Das Ergebnis: spürbar höhere Durchsatzraten und eine geringere CPU-Last – ein klarer Vorteil für Performance-kritische Anwendungen.

Verbesserte WebSocket-Performance: Schnellere Brückenüberquerungen

In unserem Dschungelbild sind WebSockets die Brücken über den Fluss, die Echtzeitkommunikation ermöglichen. Durch die Aktualisierung von RabbitMQ 4.1 auf Cowboy 2.13 wurden die Geschwindigkeiten der WebSocket-Verbindungen erheblich gesteigert. Insbesondere moderne Webanwendungen, die auf Echtzeitkommunikation angewiesen sind, profitieren davon, da Nachrichten ihr Ziel jetzt noch schneller erreichen.

Automatische TCP-Puffersteuerung: Dynamisches Flussmanagement

Eine der elegantesten Neuerungen ist die automatische Steuerung der TCP-Puffer. Stellen Sie sich ein intelligentes Staudammsystem vor, das den Wasserstand je nach Situation selbst reguliert. Genauso passen sich die TCP-Puffer jetzt dynamisch an Nutzungsmuster an. Dadurch reduziert RabbitMQ 4.1 den Speicherbedarf hauptsächlich bei vielen parallelen AMQP-Verbindungen und macht die Infrastruktur ressourcenschonender – ganz ohne manuelle Feineinstellungen.

AMQP-1.0-Verbesserungen: Intelligentes Kokosnuss-Filtern

Auch das AMQP-1.0-Protokoll hat in Version 4.1 wichtige Verbesserungen erfahren:

  • Stream Filter Expressions erlauben es, nur relevante Nachrichten zu empfangen – vergleichbar mit Dorfbewohnern, die gezielt nur die Kokosnüsse herausfischen, die sie auch wirklich brauchen. Das reduziert den Netzwerkverkehr, ohne die Nachrichtenreihenfolge zu gefährden – ein entscheidender Vorteil für Anwendungen mit hohem Durchsatz.
  • WebSocket-Unterstützung für AMQP 1.0 erweitert die Reichweite des Protokolls auf Browser-Anwendungen. Neue „Brücken“ entstehen, die direkte Kommunikation zwischen Browsern und RabbitMQ ermöglichen – ohne zusätzliche Proxy-Schichten.

Management und Monitoring: Bessere Dschungelkarten

Die Navigation durch den RabbitMQ-Dschungel wird dank erweiterter Transparenz-Tools einfacher:

  • Die Management-Oberfläche zeigt nun Feature-Flag-Informationen an – vergleichbar mit Karten, die kennzeichnen, welche Wege im Dschungel noch im Bau sind.
  • Das Prometheus-Plugin liefert detailliertere Histogramme zu Nachrichtengrößen, nach Protokoll gegliedert. So erhalten Betriebsteams präzisere Einblicke in Nutzungsmuster – wie detaillierte Berichte über die Größen und Typen von Kokosnüssen im Fluss.

CLI-Tools und Diagnosen: Bessere Navigation

RabbitMQ 4.1 bringt auch Verbesserungen für Administratoren:

  • rabbitmqadmin v2 steht nun als eigenständiges Tool im TOML-Format bereit – moderner und benutzerfreundlicher, quasi wie ein Upgrade vom alten Kompass zum GPS-Gerät.
  • Neue Health Checks identifizieren etwa Quorum Queues ohne Leader – also Flussabschnitte, die nicht richtig funktionieren, bevor es zu Problemen flussabwärts kommt.
  • Erweiterte Diagnosen für veraltete Features helfen, frühzeitig jene Komponenten zu erkennen, die bald ersetzt werden müssen – wie Pfade im Dschungel, die bald gesperrt werden.

Wichtige Änderungen: Neue Dschungelregeln

Mit größeren Releases kommen auch Anpassungen, die Entwickler und Betriebsteams beachten müssen:

  • Frame Size: Die vor-authentifizierte Frame-Größe wurde von 4.096 auf 8.192 Bytes erhöht (Empfehlung bleibt 131.072 Bytes). → breiterer „Flusseingang“ für größere Nachrichtenpakete.
  • Client Libraries: Node.js-Anwendungen mit amqplib müssen mindestens Version 0.10.7 verwenden.
  • MQTT Packet Size: Standard-Maximum wurde von 256 MiB auf 16 MiB reduziert – fördert effizientere Nachrichtenstrukturen.
  • Deprecationrabbitmqctl force_reset ist veraltet; Khepri wird künftig das Standard-Metadaten-Backend.
  • Support Policy: Ab RabbitMQ 4.1 endet die Community-Unterstützung für 4.0.x und älter. Nur die 4.1.x-Serie erhält noch Support.

Ausblick: RabbitMQ 4.2

Die Entwicklung schreitet voran: Der 4.2-Meilenstein auf GitHub ist fast abgeschlossen (94 %), die Veröffentlichung steht bevor.

Die größte Neuerung ist, dass Khepri als Standard-Metadaten-Backend Mnesia ersetzt und auf das Raft-Protokoll setzt, um insbesondere bei Netzwerkausfällen für mehr Stabilität zu sorgen.

Da die Migration irreversibel ist, sind umfangreiche Tests in Staging-Umgebungen vor dem Produktiveinsatz Pflicht.

Fazit: Ihren Weg durch den RabbitMQ-Dschungel wählen

Die wichtigsten Vorteile von RabbitMQ 4.1 im Überblick:

  • Mehr Performance durch optimierte Quorum Queues und automatische TCP-Puffer
  • Bessere Konnektivität dank schnellerer WebSockets und AMQP-1.0-Erweiterungen
  • Höhere Transparenz durch verbesserte Monitoring- und Management-Tools
  • Zukunftssicherheit durch Vorbereitung auf Khepri

Ob ein Upgrade sinnvoll ist, hängt wie immer von den eigenen Anforderungen ab: Welche Version nutzen Sie aktuell? Wie kritisch sind die Performance-Gewinne für Ihren Workload? Hat Ihr Team die Kapazitäten für die Umstellung?

Weitere Faktoren sind die Vertrautheit des Betriebsteams mit den neuen Funktionen und möglicher Schulungsbedarf. Wir hoffen, dieser Beitrag hat Ihnen einen klaren Überblick über RabbitMQ 4.1 gegeben und unterstützt Sie bei Ihrer Entscheidung im stetig wachsenden „Message Broker-Dschungel“.