Eine meiner ersten Aufgaben als neuer Mitarbeiter der evoila GmbH war die Installation und Konfiguration von vRealize Automation 6.
Um es kurz zu machen, diese Aufgabe stellte sich als recht zeitaufwendig frustrierend herausfordernd heraus.
Umso mehr erfreute es mich, über die neuen Funktionen von vRA 7 zu lesen, welche darauf abzielen, dem Benutzer eine deutlich angenehmere Erfahrung hinsichtlich Installation und Konfiguration zu gewährleisten.
Motiviert und voller Tatendrang begann ich damit, vRA 7 mit der Option minimal deployment in unserer internen Infrastruktur verfügbar zu machen und schon bald waren sämtliche Komponenten einsatzbereit. Wie von VMware versprochen, wurde der erforderliche Zeitaufwand deutlich reduziert. Auch die Tatsache, dass die Komplexität der Architektur durch die direkte Integration von u.a. Identity Management und Application Services in die Appliance minimiert wurde, ist eine großartige Neuerung.
Da ich für gewöhnlich meine Arbeiten an unserer Infrastruktur ohnehin dokumentiere und es einfach liebe, Screenshots zu machen, ergab sich auch bald der Wunsch, meine Erkenntnisse in Form der folgenden Serie von Beiträgen zu teilen.
Doch falls Sie bisher noch nicht das Vergnügen hatten, mit vRA zu arbeiten und sich nicht sicher sind, ob diese Serie für Sie von Relevanz ist, stellen Sie sich eventuell gerade die selbe Frage wie ich, nachdem ich zum ersten mal von vRealize Automation hörte…
Die eigentliche Frage lautet natürlich: Was ist vRealize Automation und was macht es?
Sofern Sie mit virtuellen Infrastrukturen, welche auf VMware-Lösungen aufgebaut sind, vertraut sind – was der Fall sein sollte bevor Sie dieser Serie folgen – wissen Sie über das Erstellen von Virtuellen Maschinen und der Anpassung deren Gastbetriebssysteme Bescheid. Und sollten Sie eine vSphere-Umgebung administrieren, erhalten Sie sicher regelmäßige Anfragen Ihrer Kollegen, die für ihre Arbeit Virtuelle Maschinen benötigen.
Diese Prozedur, das Bereitstellen neuer Ressourcen, ist ein wesentlicher Aspekt von vRealize Automation.
Die Bereitstellung neuer Virtueller Maschinen ist jedoch nicht die einzige Funktion. Darüber hinaus lässt sich auch bestimmen, welche Anwendungen auf den VMs während des Provisionings installiert werden sollen, indem man sogenannte Blueprints erstellt. Sogar aneinander gekoppelte Virtuelle Maschinen sind umsetzbar, die Netzwerkeinstellungen lassen sich im voraus definieren, usw. Und in Verbindung mit der enthaltenen Instanz von vRealize Orchestrator ist man in der Lage, nahezu alles zu automatisieren/integrieren und schließlich den Benutzern in Form von Services (catalog items) anzubieten. Das Schlagwort lautet hier XaaS, anything as a service.
Hier nur einige Beispiele:
Catalog items können gruppiert und auf bestimmte Benutzer oder Gruppen beschränkt werden. Hierfür bietet vRealize Automation die Möglichkeit, Ihre gesamten Rechenressourcen logisch zu unterteilen und festzulegen, in welchem Maße diese verwendet werden dürfen. Auf diese Weise lässt sich recht einfach die Unternehmensstruktur innerhalb der virtuellen Umgebung abbilden. Zum Beispiel durch die Definition von Business Groups für Linux-Entwickler zum einen, und Windows-Entwicklern zum anderen, wobei jede Gruppe nur über die für sie notwendigen Berechtigungen verfügt und nur auf ihre jeweiligen Ressourcen zugreifen kann.
Benutzer können die catalog items entweder nur durch einen einzigen Mausklick anfordern, oder, abhängig von deren Komplexität, durch das Ausfüllen eines Formulars. Fordert ein Benutzer beispielsweise eine neue Virtuelle Maschine an, können entweder vorher definierte Standardwerte für CPUs, Arbeitsspeicher, etc. verwendet werden, oder der Benutzer kann seine gewünschten Einstellungen in ein bereitgestelltes Formular eintragen. Ein weiteres Schlagwort: Self-service portal.
Selbstverständlich gibt es noch eine Vielzahl von weiteren Funktionen, welche an dieser Stelle aber nicht aufgeführt werden sollen.
Doch sollte Ihre Neugier noch nicht befriedigt worden sein, sollten Sie einen Blick in die offiziellen Produktinformationen von VMware werfen.
Diese Serie von Beiträgen wird Sie durch den Installationsprozess von vRealize Automation 7 führen und ist an all jene gerichtet, die idealerweise bereits eine Installation von vRA 6 durchgeführt haben. Sie sollten den gesamten “Wow”-Effekt erleben.
Sollten Sie bisher noch keine Erfahrung mit vRA gemacht haben, sollten Sie mindestens ein grundlegendes Verständnis bezüglich vSphere und der Konfiguration von Virtuellen Maschinen besitzen.
Zu Beginn erfahren Sie, wie Sie die vRA 7 Appliance einsetzen um danach die erste der beiden für ein minimales Deployment erforderlichen Virtuellen Maschinen zu erhalten. Die nachfolgenden drei Beiträge beschreiben, wie ein Windows Server für die Verwendung als IaaS-Host konfiguriert wird, der die zweite erforderliche VM repräsentiert. Im Anschluss werden Sie durch den neuen Installation Wizard geführt und letztendlich wird die Grundkonfiguration von vRA 7 erläutert.